Der Rechner RA 1 nimmt unter den heute noch existierenden Analogrechnern
eine herausragende Stellung ein. Nicht nur, weil es sich um einen
- von einigen wenigen Germanium-Dioden abgesehen - rein
röhrenbestückten Rechner handelt, sondern auch und vor allem,
weil es sich um einen Prototypen und damit um ein Unikat handelt.
Wie kam es dazu, dass das Unternehmen Telefunken, das bis Ende des
Zweiten Weltkrieges in erster Linie im Bereich der Funktechnik
tätig war, ein neues Gebiet in Form der analogen Rechentechnik
erschloss? Der Anfang dieser Entwicklung ist sicherlich in einem
Beschluss des Telefunken-Vorstandes von 1954 zu sehen, in dem der
Erkenntnis, dass "wie nach dem Ersten Weltkrieg, wieder eine
entscheidende Umstellung des Arbeitsgebietes erforderlich" sei,
Ausdruck verliehen wurde (siehe "Telefunken Zeitung", Jg. 25, Heft
100, S. 175). Dies führte zur Gründung eines
Forschungsinstitutes, das am 1. April 1955 seine Arbeit unter der
Leitung Wilhelm T. Runges aufnahm und sich der reinen Grundlagenforschung
verpflichtet fühlte. Runge fasste die Aufgaben dieses Institutes
1960 wie folgt zusammen: "Zu den ersten Arbeiten, die das vor einigen
Jahren gegründete Forschungsinstitut der Telefunken G.m.b.H. in
Angriff nahm, gehörten das Studium der Fragen, die die Entwicklung
des Transistors der Schaltungstechnik stellte, und die
Analogrechentechnik. [...] Die Bearbeitung dieser Technik ergänzt
gleichzeitig die bei Telefunken laufenden Arbeiten an Digitalrechnern
zu einem vollständigen Entwicklungsprogramm." (Siehe
"Telefunken Zeitung", Jg. 33, Heft 129, S. 4.)
Die Entwicklung der RA 1, dieses ersten Analogrechners von Telefunken,
erfolgte unter der Leitung von Dr. Ernst Kettel, der zuvor
hauptsächlich mit Fragen der Nachrichtentechnik befasst gewesen
zu sein scheint. Es steht zu vermuten, wenngleich es bislang nicht
belegt werden kann, dass Dr. Kettel während des Zweiten
Weltkrieges in Peenemünde Bekanntschaft mit Dr. Helmut Hoelzer,
dem Schöpfer des ersten elektronischen Allzweckanalogrechners (1941)
schloss, wobei auch davon auszugehen ist, dass er die Arbeiten Hoelzers
wohl im Detail kannte.
Die RA 1 ist, wie bereits erwähnt, nahezu vollständig in
Röhrentechnik ausgeführt, wobei, wie es dem Stand der
damaligen Technik entsprach, bereits gleichspannungsgekoppelte
Rechenverstärker zum Einsatz kamen, von denen jedoch nur die
Verstärker in Integrierern, nicht jedoch die von einfachen
Summierern, über eine automatische Nullpunktstabilisierung
verfügten.
Ein Großteil der RA 1 scheint bereits 1955 implementiert worden
zu sein, worauf eine Vielzahl erhaltener Datumsangaben auf
Kondensatoren und anderen Bauteilen in der Maschine hindeutet.
Nur zwei Jahre später (1957) wurde dieser Prototyp in der
"Telefunken Zeitung" mit dem folgenden Bild quasi offiziell der
Fachwelt vorgestellt:
Dieses erste bekannte Bild der RA 1 unterscheidet sich rein
äusserlich in folgenden Punkten vom gegenwärtigen
Erhaltungszustand der RA 1:
-
Alle Netzteile sowie das Schaltfeld, der Gossen-Spannungskonstanter
und das +/-100 V-Netzteil (rechter Gestellschrank) verfügen
noch über ihre Einbaudrehspulinstrumente.
-
Der unterste Einschub des linken Gestellschrankes ist mit einer
Blindabdeckung versehen - nach 1957 wurden hier offenbar noch
einige Module entwickelt, die jedoch keinen Eingang in das
spätere Produktionsmodell RA 463/2 fanden.
Gegenwärtig sieht die RA 1 wie folgt aus:
Bedingt durch ihren Standort in der Sammlung ist es leider sehr schwer,
eine bessere Aufnahme zu machen, in der die gesamte Maschine sichtbar
ist. Nichtsdestotrotz sind einige Unterschiede, verglichen mit dem
Bild von 1957, offensichtlich: Die fehlenden Instrumente in den
Netzteilen, dem Konstanter und dem Schaltfeld sowie die zusätzlichen
Einschübe ganz links unten. Gleichermaßen ins Auge
fällt allerdings auch der schlechte optische Zustand der Maschine -
die Frontplatten der einzelnen Module haben die Zeitläufe
glücklicherweise recht gut überstanden, die Lackierung der
Gestellschränke hat jedoch stark gelitten und blättert
großflächig ab. Von links nach recht betrachtet beinhalten
die drei Gestellschränke die folgenden Bausteine:
- Linker Gestellschrank:
- Polygonfunktionsgeber mit 21 Stützstellen
- Vier Parabelmultiplizierer (der linke Multiplizierereinschub
nimmt hierbei eine herausragende Stellung ein, da er als einziger
über Parabelnetzwerke aus Germanium-Dioden anstelle von
Doppeldioden des Typs EAA 91 verfügt - vermutlich ist dies
der welterste Parabelmultiplizierer auf Halbleiterbasis, sieht man
vom Ausgangsverstärker einmal ab)
- acht Summierer
- das Doppeloszilloskop
- ein Einschub mit Knick- und Begrenzungsfunktionen
- ein Einschub mit freien Dioden und Relais zum Aufbau von
Komparatoren, fünf Koeffizientenpotentiometer sowie ein
zuätzlicher umschaltbarer Integrierer/Summierer/freier
Verstärker und ein Summierer zur Vorzeichenumkehr
- Mittlerer Gestellschrank:
- ein Polygonzugfunktionsgeber mit 21 Stützstellen
- vier Parabelmultiplizierer
- acht umschaltbare Integrierer/Summierer/freier Verstärker
- 16 Koeffizientenpotentiometer
- acht umschaltbare Integrierer/Summierer/freier Verstärker
- acht Koeffizientenpotentiometer
- zentraler Zeitgeber sowie sechs umschaltbare
Integrierer/Summierer/freier Verstärker
- Rechter Gestellschrank:
- +200 V-Netzteil
- +200 V-Netzteil
- -200 V-Netzteil
- -200 V-Netzteil
- Schaltfeld
- Spannungskonstanter von Gossen
- Präzisionsnetzteil für die Maschineneinheiten von
+100 V und -100 V
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Stromversorgung
Schaltfeld
Das Schaltfeld (rechter Gestellschrank, dritter Einschub von unten)
trägt auf seiner Frontplatte zunächst die beiden
Hauptschalter der Maschine - beim Einschalten ist zuerst die
Röhrenheizung zu aktivieren, bevor die Anodenspannung eingeschaltet
wird.
Weiterhin stellt das Schaltfeld eine Hilfsspannung von -450 V zur
Verfügung, die aus der Addition einer der beiden
Hauptversorgungsspannungen von -200 V und einer im Schaltfeldeinschub
generierten Hilfsspannung (mittlerer Transformatorzweig im Schaltbild)
gebildet wird. Darüber hinaus liefert das Schaltfeld eine
Gleichspannung von 37 V, die für die Ansteuerung der Relais im
Rechner benötigt wird.
Als letztes Element enthält das Schaltfeld eine einfache
Messeinrichtung, mit deren Hilfe während des Betriebes der
Anlage einfach und schnell die Versorgungsspannungen kontrolliert
werden können. Zur Anzeige dient ein (leider in der RA 1
fehlendes) Drehspulinstrument mit einem Bereich von +/-10 uA, das
mit ensprechenden, umschaltbaren Vorwiderständen versehen ist.
+200 V
Zur Versorgung der einzelnen Rechenelemente wird zunächst eine
Spannung von +200 V benötigt, wofür aufgrund der Vielzahl
an Einheiten zwei identische Netzteile notwendig sind (gleiches gilt
auch für
die Erzeugung der -200 V Versorgungsspannung). Der netznahe Teil dieses
Einschubes besteht aus zwei Transformatoren, von denen einer für
zu regelnde Spannung und einer für die Röhrenheizungen
sowie die Versorgung einer Überlastanzeige zuständig ist.
Die Ausgangsspannung des oberen Transformators wird gleichgerichtet und
durch eine Drossel-Kondensatorkombination geglättet, bevor sie -
abgesichert durch eine 1 A-Schmelzsicherung - an die Anoden von vier
parallelgeschalteten Doppelleistungstrioden des Typs 6AS7G gelangt (die
Anoden sind über kleine Leistungswiderstände entkoppelt).
Die Ansteuerung der über 500 Ohm-Widerstände entkoppelten
Gitter der vier 6AS7G erfolgt mit Hilfe einer EF 800, die wiederum
von einem mit einer E 92 CC aufgebauten Differenzverstärker
angesteuert wird. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Tatsache,
dass die +200 V Versorgungsspannung auf die hochgenau geregelte
Maschineneinheit von +100 V bezogen ist, d.h. der Einschub zur
Erzeugung von +200 V ist nicht ohne das +/-100 V-Präzisionsnetzteil
betreibbar.
-200 V
Das -200 V-Netzteil ist fast identisch zum +200 V-Netzteil aufgebaut -
auch hier wird die präzise +100 V-Referenzspannung als
Bezugsspannung verwendet.
+100 V
-100 V
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Rechenverstärker Typ I
Der Rechenverstärker Typ I ist eines der zentralen Rechenelemente
der RA 1 - hierbei handelt es sich um einen Baustein, der zwischen den
Funktionen Summierer, Integrierer und offener Verstärker umschaltbar
ist. Die eigentliche Verstärkerschaltung enthält keine
Besonderheiten - auf eine Differentialeingangsstufe folgen zwei
Pentodenstufen mit EF 800 beziehungsweise EL 803. Der eigentliche Trick
in dieser Schaltung liegt vor dem eigentlichen Verstärker.
Gerade bei der Integration von Funktionen ist es von essenzieller
Bedeutung, dass die Drift des Rechenverstärkers gering gehalten
wird. In den meisten Fällen kam hierfür ein von Edwin A.
Goldberg 1949 zum Patent eingereichtes Verfahren zum Einsatz, das wie
folgt funktioniert: Ein driftender Verstärker weist an seinem
Summenpunkt eine von Null abweichende Spannung auf. Diese wird mit
einem driftfreien Wechselspannungsverstärker, der dieser Spannung
mit Hilfe eines meist mechanischen Zerhackers abtastet, verstärkt,
phasenrichtig gleichgerichtet und als Korrekturspannung in den nicht
invertierenden Eingang des Hauptverstärkers eingespeist.
Interessanter Weise folgt Telefunken hier diesem Ansatz nicht, sondern
verwendet ein deutlich einfacheres Verfahren, das darauf beruht, dass
die RA 1 (Gleiches gilt auch für das Produktionsmodell RA 463/2)
für repetierenden Betrieb ausgelegt ist. Die Idee ist, in den
Rechenpausen die Fehlerspannung am Verstärkersummenpunkt mit Hilfe
eines Kondensators zu speichern, um diese Spannung während
der Rechnung abziehen zu können. Da der Kondensator nicht
vernachlässigbare Leckströme aufweist und auch der
Gitterstrom der Eingangsstufe nicht zu vernachlässigen ist,
funktioniert dieses
Verfahren mit steigenden Rechenzeiten zunehmend schlechter, was mit ein
Grund ist, die maximale Rechenzeit der RA 1 und RA 463/2 auf 112 Sekunden
zu begrenzen.
Relais Rs 1 wird bei Rechenbeginn erregt - entsprechend befinden sich
während der Rechenpause die Kontakte aI und aII in der gezeichneten
Stellung, d.h. das Eingangswiderstandsnetzwerk ist auf Masse gelegt,
während der Verstärker in der Arbeitsweise "integrieren"
seinen Anfangswert über den Eingang A und die beiden 250
k-Widerstände erhält. In dieser Zeit lädt sich der
Kondensator C1 auf die negative Driftspannung auf, die am Summenpunkt
des Verstärkers anliegt.
Während einer Rechnung ist nun Relais Rs 1 erregt, d.h.
die Kontakte aI und aII nehmen die jeweils andere Stellung an, so dass
das Anfangswerteingangsnetzwerk inaktiv wird, während das
Netzwerk aus Eingangswiderständen mit C1 in Serie an den
Verstärkereingang gelegt wird. Da C1 jedoch auf die negative
Driftspannung aufgeladen wurde, wird hierdurch die Verstärkerdrift
(für einige Zeit) kompensiert.
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Rechenverstärker Typ II
Der Rechenverstärker Typ II ist ausgesprochen einfach aufgebaut
und verfügt über keine Driftkompensation (weswegen er auch
nur als Summierer ausgeführt ist und nicht für Integrationen
genutzt werden kann). Hier unterscheiden sich übrigens die RA 1 und
das Produktionsmodell, von dem der untenstehende Schaltplan stammt,
voneinander: Im Produktionsmodell RA 463/2 handelt es sich bei diesem
Verstärker um einen Summierer mit drei mit 1 gewichteten
Eingängen, während dieser Verstärker bei der RA 1 nur
drei parallel geschaltete Eingangsbuchsen aufweist und somit eigentlich
nur als Vorzeichenumkehrer genutzt werden kann, sieht man von
Trickschaltungen mit den freien Kondensatoren der Potentiometerfelder
einmal ab.
Zur Schaltung ist nicht viel zu sagen - sie besteht aus zwei
Differentialstufen, jeweils auf Basis einer E 92 CC, wobei die zweite
Stufe die EL 803-basierte Ausgangsstufe ansteuert. Die über einen
einstellbaren Spannungsteiler mit dem Ausgang verbundene Glimmlampe
dient zur Übersteuerungsanzeige (sehr rudimentär).
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Multiplizierer
Alle Multiplizierer der RA 1 arbeiten nach dem Verfahren der
Parabelmultiplikation. Grundidee dieser Technik ist die folgende
Formel:
Mit Hilfe dieses Tricks kann die an sich ausgesprochen schwierige
Funktion der Multiplikation zweier Spannung auf das deutlich
vereinfachte Ersatzproblem abgebildet werden, die Quadratfunktionen
einer Summe sowie einer ebenso einfach zu bildenden Differenz zu
erzeugen, die dann addiert und mit 0.25 skaliert werden. Zentraler
Bestandteil eines derartigen Parabelmultiplizierers sind also die
notwendigen Parabelfunktionsgeneratoren, die in der Mehrzahl aller
Fälle, so auch hier, als Polygonzugfunktionsgeber aufgebaut
werden, d.h. die Parabelfunktion wird aus einer Reihe von
Strecken mit passender Steigung zusammengesetzt.
Das folgende Schaltbild zeigt die Schaltung der für die
Multiplikation notwendigen Parabelfunktionsgeber. Die Erzeugung der
Strecken mit vorgegebener Steigung erfolgt mit Hilfe einer Vielzahl
passend vorgespannter
Röhrendioden (zum Einsatz kommen hier Doppeldioden des Typs
EAA 91 beziehungsweise EAA 901S). An der RA 1 ist zum Teil noch
schön zu sehen, wie die eingesetzten Röhrendioden
handselektiert wurden, um die Abweichungen von der gewünschten
Parabelform zu minimieren.
Das folgende Schaltbild zeigt den Ausgangsverstärker eines solchen
Parabelmultiplizierers: Auf der linken Seite befinden sich die vier
Eingangsbuchsen des Multiplizierers (für die Werte +x, -x, +y und
-y) - rechts hiervon ist der fünfstufige Wahlschalter mit seinen
vier Ebenen dargestellt. Mit seiner Hilfe kann zwischen Normalbetrieb
- in diesem Falle werden die Eingangssignale jeweils direkt auf einen
der vier Parabelfunktionsgeber geschaltet - und Abgleich unterschieden
werden. Zum Abgleich eines Multiplizierers werden nacheinander die
vier Parabelfunktionsgeber auf die Präzisionsmaschinenspannungen
von +/-100 V geschaltet und der Ausgang des Multiplizierers für
jeden Zweig mit Hilfe der Potentiometer R1, R2, R3 und R4 auf +100 V
eingestellt.
Die Ausgänge dieser vier Parabelfunktionsgeneratoren werden
über die bereits genannten vier Abgleichpotentiometer (und eine
kleine Trickschaltung, über die gleich zu sprechen sein wird) auf
den
Summenpunkt eines Gleichspannungsdifferenzverstärkers geschaltet.
Dieser Verstärker besteht aus zwei Differenzstufen, die jeweils
mit einer E 92 CC aufgebaut sind, und einer Ausgangsstufe auf Basis einer
EL 803.
Im Prinzip könnte man mit einer solchen Anordnung bereits
multiplizieren - hierbei wird jedoch das Problem auftreten, dass die
Multiplikationsergebnisse stark fehlerbehaftet sein werden, da
die einzelnen
Parabelzweige nur mit sehr wenigen Stützstellen nachgebildet
wurden (was der Tatsache geschuldet ist, dass Röhrendioden
zum Einsatz gelangen). Entsprechend liefern die Parabelfunktionsgeber
keine glatte Parabelfunktion sondern vielmehr eine nur grob
angenäherte Parabel mit einigen recht störenden Knickstellen.
Um dieses Problem zumindest abzuschwächen, griffen die
Telefunken-Ingenieure zu einem Trick: Dem Summensignal aus den vier
Parabelfunktionsgebern wird ein kleines Hochfrequenzsignal
überlagert, wodurch die Knickstellen quasi verschliffen werden.
Hierdurch werden die Knickstellen regelrecht ausgebügelt, was
im Mittel zu einer erhöhten Rechengenauigkeit führt. Dies
ist die Aufgabe der Trickschaltung in der Mitte des obigen Schaltbildes.
Das unten stehende Schaltbild zeigt den hierfür notwendigen
HF-Generator: Eine als Oszillator geschaltete EF 800 treibt über
eine Vorstufe (ebenfalls mit einer EF 800 aufgebaut) eine
Gegentaktendstufe aus zwei EL 803, deren Ausgang
mit einem Transformator verbunden ist, an dessen Sekundärseite
die insgesamt sechzehn Multiplizierer angeschlossen sind.
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Doppelsichtgerät
Das Doppelsichtgerät der RA 1 und des Produktionsmodells RA 463/2
ist vermutlich einzigartig, zumindest ist es der einzige mir bekannte
Fall eines Sichtgerätes, das anstelle einer Zweikanaldarstellung
zwei getrennte Anzeigeröhren besitzt.
Die Schaltung ist im Wesentlichen traditionell gehalten - auf der
linken Seite sind die acht (im Produktionsmodell steckbar
ausgeführten) Ablenkverstärker dargestellt - leider nur
schematisch durch Angabe ihrer Steckerbeschaltung. Rechts daneben
befinden sich die Potentiometer zur Einstellung der Nullpunktslage
sowie der gewünschten Verstärkung.
Das unten rechts dargestellte Netzteil ist einfach aufgebaut -
bemerkenswert ist die Hochspannungserzeugung für die
Bildröhrenanoden, die ohne Spannungsvervielfacher auskommt und
einen entsprechenden Hochspannungstransformator erfordert.
Die Ansteuerung der Wehneltzylinder der beiden Anzeigeröhren des
Typs DP 13/14 erfolgt gemeinsam über eine mit einer EF 800
aufgebaute Treiberstufe, wobei zwischen automatischer
(gesteuert durch den Zeitgeber) und manueller Helltastung gewählt
werden kann.
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